Ich hasse Exposés. Nein, halt,das stimmt so nicht. Filmexposés kann ich im Schlaf schreiben, wenn’s denn sein muss, und im Wachzustand sind dann auch Entwürfe für die Bühne kein existenzielles Problem. Aber Romanexposés sind ein Graus. Ganz besonders solche, die man von mir haben will, bevor’s den Roman gibt ..
Genau darum konnte ich mich bislang immer mit Erfolg drücken, aber nun hat’s mich erwischt und ich krieg die Krise. Keine Ahnung, wieviele Anläufe ich heute genommen habe, wieviele Anfänge ich gemacht und wieder gelöscht habe. Dann war ich auf Autorenseiten unterwegs und hab mich in einschlägigen Foren umgesehen.
Dicker fetter Fehler das.
Während ich grad mit mir und dem Exposé hadere, feiern die lieben Kollegen ihre Erfolge auf der Buchmesse, sonnen sich in denen der anderen oder schwärmen wenigstens von den Zukunftsaussichten des nächsten Romans. Normalerweise gönn ich’s jedem, bloß wenn ich grad in der Krise stecke, fällt mir das schwer. Also kommt zur Ablenkung noch der Neid dazu. Dabei steht mir gelb überhaupt nicht … *seufz*
Was mach ich bloß? Wieso macht es für mich einen so gigantischen Unterschied beim Exposé, ob’s um Dramen, Filme oder Bücher geht? Wieso bin ich nicht perfekt, warum kann ich nicht alles und das natürlich mit links und noch vor dem Aufstehen?
Fragen über Fragen. Heute Abend endete es damit, dass ich mich mit dem Bügelbrett vor den Fernseher begab. (Dabei hasse ich bügeln!) So ist wenigstens der Bügelberg kleiner, wenn auch das Exposekrisenloch nach wie vor tief und dunkel ist …
Nun ja, morgen ist ein neuer Tag. Da setz ich mich dann wieder hin, leg los, lösche, leg los, schreib um, lösche, leg los, bleibe stecken, putz das Clo, leg los, lösche, leg los … und irgendwann muss es ja mal klappen. Mit jedem Durchlauf wird mir die Idee, die Geschichte an sich klarer. Und meine Wohnung sauberer. Na wenn das mal nichts ist … argh … grmpf… *??$%&!!
Argh! Grmpf!
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hallo mischa, bei mir ist es genau umgekehrt :o) ich sollte dringend die Wohnung putzen und finde immer wieder interessante homepages, die ich mir noch angucken will, oder Emails die ich unbedingt noch schreiben muss, Dinge die ich einkaufen muss, Trainings die ich nicht verpassen darf, die Kinder wolen beschäftigt werden, oder der Rauchfang muss noch weiter gemauert werden… und der Wäsche- und Geschirrberg wächst und wächst. Vielleicht kannst ja herkommen zum Schreiben? Wenn du das Chaos hier siehst, fällts dir sicher leicht, dich auf dein Exposé zu konzentrieren. *umarm* monica
hallo monica, hm, oder noch besser: ich nehm die bahn und schreib das exposé in den wartezeiten, worauf mir aber natürlich vor dem letzten speichern der saft ausgeht und alle steckdosen im zug kaputt sind 😉 aber ohne exposé kein auftrag, ohne auftrag kein vorschuss, ohne vorschuss kein geld für tickets … also setz ich mich besser an die arbeit. dann bin ich vielleicht schon nächsten donnerstag fertig 😉 viele grüße & danke für die moralische unterstützung, mischa