Auch Irmgard Behnke vom EKZ-Informationsdienst (nein, kein Geheimdienst, sondern Informationen von für und Bibliotheken) hat das Stimmengewirr gelesen und für "nicht einfach, aber lohnenswert befunden.
Josephine ist eine multiple Persönlichkeit, sie teilt mit 5 anderen, sehr unterschiedlichen Charakteren einen Körper. Nach außen hin ist sie eine launische, junge Frau mit unerklärlichen Zusammenbrüchen und gravierenden Gedächtnislücken. Nur ihr Halbbruder Mike, zur Zeit Strafgefangener, kennt ihr Geheimnis, denn er teilte ihre grauenhafte Kindheit, die von Gewalt und Missbrauch geprägt war. Mikes bevorstehende Entlassung aus der Haft und die Gedächtnislücken führen dazu, dass "Jo & Co" versucht/versuchen, ihre Vergangenheit zu ergründen – ein gefährliches Unterfangen. Mischa Bach, Drehbuchautorin und Filmwissenschaftlerin, ließ schon mit ihrem Debüt "Der Tod ist ein langer, trüber Fluss" (BA 6/04) aufhorchen. In diesem Roman schildert sie prägnant und nicht ohne Situationskomik die Lage einer multiplen Person; eindrucksvoll, denn dem Leser erschließt sich erst allmählich, welcher Ich-Erzähler gerade zu dem titelgebenden Stimmengewirr beiträgt. Eine nicht ganz einfache, aber lohnende Lektüre, sehr empfohlen.
Irmgard Behnke
Und noch ’ne Rezension …
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