Bin ich grad mäkelig oder im Lauf der Zeit immer anspruchsvoller geworden? Hat sich mein Geschmack geändert oder kann man sich ein Genre überlesen? Nein, halt, so schlimm ist es ja nicht. Genau wie Alex Barclays Schattenturm … schlecht ist das Buch auch nicht. Aber ich hatte auf etwas besseres gehofft.
Vielleicht ist ja auch mein grenzenloser Optimismus das Problem … überhaupt, Barclays Debüt ist handwerklich nicht schlecht gemacht, besser gebaut als viele, und kann sogar mit einer kleinen Überraschung in der Auflösung aufwarten. Das ist mehr, als ich von den meisten Thrillern sagen kann, denn inzwischen kommt’s mir vor, als hätte das Genre an sich einen Hang zur Vorhersehbarkeit dank einer zu geringen Variationsbreite in der Dramaturgie. Wenn man das denn so nennen will, wenn eine Figur im Lauf einer Geschichte ins Visier eines Killers gerät, sich aber am Ende stets mehr oder weniger glücklich der Bedrohung erwehren kann.
Das Problem liegt bei Barclay für mich darin, dass mich ihre Figuren nicht berühren und deshalb nicht interessieren. Das ist leider weit verbreitet und ganz sicher nicht einzig ihr Defizit.
Außerdem macht sie es sich beim Erzählen meiner Ansicht nach zu leicht, in dem sie fröhlich den auktorialen Erzähler gibt, der in die Perspektive jeder beliebigen Person springen kann.
Weniger wäre mehr gewesen, schon wieder (eines Tages werd ich noch Zen-Mönch über diesem Satz ;-)). Schade.
Nun ja, es gibt ja auch noch Zeitungen und Sachbücher zu lesen und außerdem hab ich mitten im Roman schreiben und Umzug vorbereiten eh kaum Zeit für andere Dinge. Ruhet sanft, ihr Thriller, wir sehen uns wieder … ;-))
Noch’n Thriller
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