Jasmin Tabatabei – allein der Name klingt bereits märchenhaft und vielversprechend. Vor allem, wenn es um Musik geht, denn, wie mancher vielleicht schon ahnte, mit dem deutschen Fernsehen habe ich es ja nicht so. Doch ihren gestrigen Auftritt mit dem David Klein Quartett in der Reihe „Jazz in Essen“ im Essener Grillo Theater konnte und wollte ich nicht verpassen.
Bereits die erste Nummer – „Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist“ – so ganz langsam, nachdenklich und textbetont wie ein Chanson, machte deutlich, das dies ein Jazzabend der anderen Art werden würde. Während andere Schauspielerinnen ab einem gewissen Bekanntheitsgrad gern mal als hübsche Deko für die vielleicht nicht ganz so berühmten Musiker dienen mögen, ist Tabatabei genauso sehr Schauspielerin wie Musikerin. Ich wusste vorab nicht, wie ich mir ihren Jazzgesang vorstellen sollte, doch dass sie Ähnlichkeit mit Hildegrad Knef haben würde, darauf wäre ich nicht gekommen. Die fließenden Übergänge zwischen Sprechen und Singen, die Zartheit der Töne, die sie in den Raum stellt, und die ungemeine Klarheit der Sprache, der Worte, all das hatte ich nicht erwartet.
Dazu passte die Bandbreite der Stücke – klassischer Jazz, dazwischen Reinhard Mey, viel Tucholsky, dazu Jazzversionen von Nummern aus dem Film „Bandits“, eine Eigenkomposition von David Klein (davon hätte ich gerne noch mehr gehört) und, ganz besonders berührend: ein persischer Popsong- die jedoch alle eines gemeinsam hatten: sie alle waren durchweg lässig bis tiefenentspannt und sorgten doch dafür, dass früher oder später der eine oder andere Körperteil zu wippen begann. Schade, dass man bei einem Konzert im Theater schlecht tanzen kann … ! 😉