Aus und vorbei

Das war sie also, die (kurze) Ära Anselm Webers am Schauspiel Essen. Gestern verabschiedete sich sein Ensemble mit einem Theaterfest in und ums Grillo herum.

Das Kinderschminken am Nachmittag fiel aus, eine Dame im Publikum beim gemeinsamen Viertelfinalgenuss um – und das, obwohl sie Gerüchten zufolge kein Maradonna-Fan war und überdies die Klimaanlage funktionierte.
Für mich blieb all das wie auch die Lesungen, die Versteigerungen und die Abschiedstrailershow bloßes Gerücht. Zuviel zu tun bei zuviel Hitze – aber, immerhin, ich konnte feststellen, die WM eignet sich nicht nur als Zwangshitzepausenclown und Farbtocknungsüberbrückung, auf dem Sofa liegend kann man sie auch noch als Migräneablenkung verwenden, sofern man den Ton etwas leiser dreht bzw. tunlichst die Finger von deutschen Sendern lässt. Mit Triptanen und ORF gegen Hitzemigräne – so hatte ich am späteren Abend ein weiteres Bild für die neue Ausstellung fertig und den Kopf für den letzten Akt des Abschiedsfestes einigermaßen frei.
Auch, wenn ich irgendwie schon in dieser grad zuende gegangenen Spielzeit ein wenig den Kontakt zum (Weber)-Theater verloren und längst nicht mehr jede (größere) Premiere gesehen habe – so manches und manchen werde ich doch vermissen. Sicher, Günther Franzmeier und Sarah Frick waren ohnehin nur noch als Gäste da, und all die, die wie Nicola Mastroberardino mit nach Bochum gehen, sind nicht aus der Welt.
Dennoch – ich bin ein (autoloses) Gewohnheitstier, also kann ich nur hoffen, dass z.B. David Bösch, den ich hier mit Sicherheit vermissen werde, mich dazu bekommt, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und vielleicht doch das eine oder andere Mal ans Schauspielhaus Bochum zu fahren …
Die „Nachspielzeit“, die nun hier in Essen mit dem „Theater der Welt“ anbricht, wird mich dagegen kaum verlocken.
Also: Tschüß Weber etc. Und schaun wir mal, wie’s mit Tombeil wird. Im Herbst. Jetzt … jetzt ist es ja endlich ein bisschen kühler, also komm ich vielleicht doch noch dazu, all das zu erledigen, was vor einem Urlaub so zu erledigen ist.

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