Nun hab ich also Das rote Licht des Mondes zuende gelesen. Kurz gesagt: Wenn Sie auf historische (Kriminal)Romane stehen und Filme wie "Eyes Wide Shut" mögen, werden Sie Silvia Kaffkes Roman mögen. Wenn Sie dagegen mit Kulten, Sekten, rituellem Missbrauch nichts zu tun haben wollen, lassen Sie’s womöglich besser bleiben.Und wenn Ihnen weder das eine noch das andere was sagt?
Tja, keine Ahnung, dann kommt’s darauf an. Einerseits war ich überrascht, dass sich vieles an diesem historischen Roman spannend las, und wie sehr mich manches "reinzog". Andererseits bedeutete es für den Krimi, dass es für mein Empfinden noch mehr "Exkurs", "Drumherum", "Privatkram" gibt, den ich so nicht brauche.
Sich spekulativ der Frage zu nähern, wie mögen Sekten, Kulte, ritueller Missbrauch und Multiple Persönlichkeiten im 19. Jahrhundert gewirkt haben, hat einen gewissen Reiz – und reicht mir zugleich noch lange nicht. Irgendwas fehlt, auch, wenn ich nicht genau sagen kann, was.
Vielleicht ist es eine Frage des Geschmacks. Oder eine der Haltung zum Thema. Silvia Kaffke hat mich dazu gebracht, in knapp zwei Tagen 500 Seiten Historienroman zu lesen (und nebenbei noch eine Menge Arbeit zu erledigen). Das hat mich selbst überrascht.
Dennoch – wenn’s um das ebenso heikle wie umstrittene Thema Kulte/ritueller Missbrauch heht, lese ich persönlich lieber Tatsachenberichte, Bücher wie Vater unser in der Hölle oder Jenny.
Immerhin, Silvia Kaffke hat was Neues, was anderes ausprobiert – also, probieren Sie’s doch auch …
Einerseits/Andererseits
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