Shakespeare hoch drei

Manchmal bin ich heilfroh, dass ich kein bezahlter Kritiker bin. Denn obwohl ich mich heute abend beim ersten Teil "Shakespeare – Three in One" keinesfalls gelangweilt hab, würd ich doch keine regelrechte Kritik drüberschreiben wollen. Warum nicht? Ganz einfach:

Shakespeares Sturm gespielt von acht Schauspielschülern der Essener Folkwanghochschule hat was – so, als ‚Personenstandsanzeiger‘ bei wechselnden Rollen in Mehrfachbesetzung, macht sogar der Einsatz des Videobeams Sinn. Aber während die Spielfreude viel vom Charme der Veranstaltung ausmacht, hängt sie doch auch mit dem Pferdefuß der Sache zusammen: Junge Schauspielschüler sind gewiss in vielem frischer, unverbrauchter als ihre gestandenen Kollegen mit jahrelanger Bühnenerfahrung, aber sie sind halt auch noch längst nicht so professionell wie diese. Und so bestehen zwischen den verschiedenen Schauspielern eklatante Unterschiede, was Spiel und Sprache, Technik und Tricks, Darstellungskunst und alles andere angeht – und ich würde mich nicht trauen zu beurteilen, wo das schlicht am Mangel an Erfahrung liegt, womöglich einfach ganz normal für einen Schauspieler im zweiten oder dritten Ausbilungsjahr ist, und wo etwas anderes dahintersteckt respektive wo die Regie mangelhaft war oder was auch immer schief gelaufen sein mag. Aber es wird mir ja auch ewig ein Rätsel bleiben, wie irgendwer in der Lage ist, junge Menschen und ihre Talente nach Aufnahmeprüfungen zu beurteilen oder halt treffend einzuschätzen …
Heute abend hab ich mich trotz aller Qualitätsunterschiede gut unterhalten gefühlt und mindestens zwei der jungen Schauspielerinnen haben mich sehr beeindruckt.
Tja … und wenn Sie sich jetzt fragen, welche – schauen Sie sich das Stück doch einfach selbst an. Es läuft ja noch mindestens zwei Mal in den nächsten Tagen. Worauf warten Sie noch? 🙂

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