Es wird – dieser minimalistische Satz spukt mir seit heute früh im Kopf herum. Ist doch eine viel schönere Antwort als „Es muss ja.“ auf die Frage „Wie geht’s?“, finde ich. Obendrein steckt noch so viel mehr in diesen beiden Worten, also vielleicht auch der Ansatz, mich selbst aus meinem seltsamen Nichtschreiben hier im Blog herauszulocken?
Es wird – Frühling, das lässt sich auch im Regengrau nicht leugnen (obwohl es mich ein wenig graust, dort in dieses nasses Draußen heute Abend aufzubrechen, weil ich nun mal nicht anders zu meiner Verabredung in die Oper komme. Schade, dass es noch auf absehbare Zeit nichts wird mit dem Beamen ;-).
Es wird – bald Sommersemester und ich bin gespannt auf meinen Kurs. Vielleicht kann ich sogar herausfinden, welch Zufall dahintersteckt, dass sich dieses Jahr so viele angemeldet haben wie schon lang nicht mehr.
Es wird – normaler, alltäglicher, als ließe das leichte Schwanken unter allem nach, das sich mit der Krebsdiagnose meines Lebensmenschen und der dazugehörigen Behandlung in mein, unser Leben schlich. Langsam geht es wieder bergauf, allmählich macht Tagesform wieder Sinn, weil sich sein chemoinduzierter Zustand nicht mehr alle paar Stunden unerwartet verändert.
Es wird – auch mein Leben wieder fließender (fast hätte ich geregelter geschrieben, aber das trifft es nicht, trifft es nie, so ein seltsames Freiberuflerdasein in der Kultur, der Literatur, am Rande der Kunst, wie auch immer). Ich lese wieder, weil ich möchte, weil es mich verlockt, weil ich Neugier verspüre, und nicht nur, weil es jetzt eben dran ist für diese oder jene Aufgabe, deren Termin drängt.
Es wird – auch wieder Raum geben zum Schreiben, womöglich sogar zum Malen, Sehnsucht danach ist jedenfalls wieder spürbar.
Es wird. Weil alles Leben Veränderung und damit Werden ist.