Dieses Jahr ist alles anders

Den Gedanken hatte ich bereits zum Jahreswechsel: Dieses Jahr ist vieles eben anders. Weil etwa im Mai unser Dach erneuert wird, was notwendig und gut ist, aber für mich, deren Schreibtisch direkt unter eben jenem steht, den kompletten Alltag auf den Kopf stellen wird.

Der steht aber ohnehin längst dank Corona auf dem Kopf – und das Virus bzw. die Maßnahmen gegen seine (weitere, allzu rasch) Ausbreitung haben meinen Plan B gekillt. Ich hatte mir nämlich den ganzen Monat frei von  Außen- und Abgabe-Terminen gehalten und geplant, wo immer nötig, Co-Working im Viertel zu betreiben. Lass dich drauf ein, habe ich mir gesagt, wenn die Sorge aufkam, wie das alles gehen würde, lass dich mit der Entwicklung treiben, das ergibt einfach vorübergehend einen anderen Rhythmus, ein anderes Arbeiten. Das ist nicht schlimm, bloß anders.

Tja, anders sicher, ansonsten: Pustekuchen. Co-Working-Spaces (blödes Wort) gibt’s keine mehr, und dank digitalen Lernformen werde ich im Mai einen Großteil meines Uniseminares von Zuhause dirigieren müssen. Spätnachmittags und abends vermutlich, und am Wochenende, denn da werden ja wohl keine Dachdecker hämmern, sägen und dergleichen mehr.

Und obendrein bin ich mir selbst grad ein Stück weit fremd und muss mich und den Körper neu kennen- und einschätzenlernen. Eine Schilddrüse zu verlieren ist was anderes, als sich des Blinddarms zu entledigen – und sei es erstmal nur, weil die Nebenschilddrüsen, die kleinen Diven, zwischendrin zicken und keine Lust haben, sich so richtig um die Kalziumversorgung zu kümmern … ist nicht wild, wird auch nicht so bleiben, aber erstmal ist es – genau: anders.

Also: dieses Jahr ist wohl in der Tat alles anders und das nicht nur für mich, sondern für uns alle. Ergo: lasst uns versuchen, uns so weit und so gut als möglich auf die Veränderungen einzulassen, mit diesen umzugehen und das Beste draus zu machen.

Ich freue mich jedenfalls nach dem Krankenhausaufenthalt gerade über mein Stück Alltag, selbst wenn ich da so Ungewohntes  unternehme, wie meinen Unikurs für Moodle umzustricken … 🙂

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