Tanzfestivalnotizen, Tag 3:
Gar nicht so leicht, jeden Tag etwas über ein Tanzfestival zu schreiben, ohne die Stücke selbst zu erwähnen. Wie gut, dass mir der gestrige Ortswechsel – nach zwei Tagen in der Casa ging’s in die Katakomben im Giradethaus – Anlass zu einem Blickwinkelwechsel bietet:
- Erkenntnis: Mit dem Ort wechselte auch das Publikum – außer Jury und Tänzern gab es nur geringfügige Überschneidungen. Die offene Atmosphäre, in der jeder mit jedem sprach, blieb.
- Mitbringbuffets sind ausgesprochen abwechslungsreich und noch ein Grund mehr, miteinander ins Gespräch zu kommen.
- Das Katakombentheater hat sehr viel mehr Charme, als das so nüchterne Giradethaus (das mich immer an eine Kreuzung aus Bürokomplex und Shopping Mall erinnert) vermuten lässt.
- Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer Literaturjury und einer Tanzfestifaljury liegt darin, dass bei ersterer erst alle alles im stillen Kämmerlein lesen, bevor sie sich zur Diskussion der besten Werke treffen, während bei zweiterer die Sache bereits mit dem gemeinsamen Kunstgenuss beginnt. Man erlebt die Stücke, um die es geht, gemeinsam – und überdies zusammen mit dem Publikum wie auch allen anderen Beteiligten, sprich: den anderen Wettbewerbern.
- Man steht also selbst auch ein gehöriges Stück unter Beobachtung …
… weshalb man mich jetzt entschuldigen mag, ich muss mich nach drei sehr kurzen Nächten für den großen Abschluss des Festivals am heutigen Abend im Maschinenhaus der Zeche Carl halbwegs präsentabel machen 😉