So. Nun sind wir also wieder da. Oder zumindest nicht mehr im Urlaub bzw. auf Reisen. Aber eben noch nicht so richtig wieder zuhause angekommen, eher im Urlaubsheimkehrblues auf der Suche nach einem sommertauglichen Alltag – schließlich gehört es zu den wunderbaren Nebenwirkungen von Reisen, dass man danach manches anders macht (oder zumindest sieht) als vor dem Aufbruch. Um so überraschender, wenn im dicken Umschlag, der dem Postlagerungsauftrag auf den Fuß folgt wie der Kater dem Rausch, ein Ortsdienstjubiläumsbrief steckt.
Die beiliegende Jubiläumsuhr ist zwar nicht golden, das Papier der dazugehörigen Ehrenurkunde (das Wort hatte ich mit meinen Jugendsportfesterfahrungen in den Untiefen meines Gedächtnisses vergraben) gibt sich gediegen, aber, immerhin: zum Ortsdienstjubiläum – ich muss das einfach noch einmal hinschreiben, das Deutsche hat doch dank seiner schier endlos zusammensetzbaren Hauptworte per se eine zugleich spießige wie absurd-satirische Qualität – gibt es einen Urlaubstag extra. Für meinen Herzallerliebsten. Intellektuelle Gemischtwarenläden der kreativ-chaotischen Art wie ich haben, ganz wie Pippi Langstrumpf, ja keinen Urlaubsanspruch und können niemals nicht Dienstjubiläen gleich welcher Art feiern.
Schade eigentlich. Denn mit dem Ortsdiensjubiläumszusatzurlaubstag schließt sich der Kreis mit dem Heimkehrblues. Das Fernwehfieber erwacht, stößt sacht an die Abreisepanikwellen und verebbt in der trägen Schwüle eines Sommerabends … ;-))