Manchmal, wenn meine Migräne nervt, meine Gelenke zicken, meine Muskeln Versteinerungen bilden oder aber meine Seele am Unbill des Lebens verzweifelt, fühle ich mich invalide. Was ich bislang schlicht als meinen Ausdruck dafür, dass mein Körper mir im Weg steht oder ich mir selbst in die Quere komme, ansah. Schließlich fühlt sich dann alles schwer, und ich mich niedergedrückt an. Da schien das Wort zu passen … bis … ich drüber stolperte, was es wirklich meint, bis ich hinhörte, nachdachte, worum es hier tatsächlich geht: invalid ist nicht schlicht höflich, fremdwörtlich für ‚behindert‘ oder vielleicht auch erkrankt, nein es bedeutet wörtlich unwert, sozusagen falsch. Denn was sonst könnte gemeint sein, wenn es auf dem Bildschirm blinkt „invalid password“?! Und selbst im Duden heißt es – neben erwerbsunfähig und anderen Bedeutungen, die ich eher dem Beamtendeutsch zurechnen würde: „zu nichts tüchtig“. Eben unwert.
Oh je. Manchmal sind die Worte heimlich viel krasser aber auch klarer als das, was man sich selbst ausdrücken traut. Ich glaube, das nächste Mal fühle ich mich lieber angeschlagen, angegriffen, womöglich fragil aber besser nicht mehr invalide …