Berner Blut

Wenn ich vor Publikum lese, ist das für mich auch nach dem 100. Auftritt noch jedes Mal etwas ganz besonderes. Denn jedes Mal ist das eine andere Begegnung zwischen einem Text, meinen Stimmen und den Zuhörern. Auf der Criminale in Bern (17.04. bis 21.04.13) galt das doppelt und dreifach … waldau_mischabach_und_ellatheiss… und das nicht nur, weil ich zuvor weder im Psychiatriemuseum Waldau noch mit meiner Kollegin Ella Theiss (rechts im Bild) gelesen habe.

Aber der Reihe nach. Gleich nach meiner Ankunft am 18.4. (mit knapp anderthalb Stunden Verspätung … mehr sag ich dazu nicht, da hat mich die Bahn genug Nerven gekostet) hatte ich die Ehre, an einer Marathonlesung teilzunehmen: 27 Autoren lasen an einem Tag den gesamten Roman Der Chinese von Friedrich Glauser und wurden dabei aufgenommen. Die CD soll im Herbst bei Limmat erscheinen. Ich bin sehr gespannt drauf, denn natürlich konnte ich nur einige wenige Kollegen live hören.  Dafür konnte ich feststellen, an Glauser könnte ich mich besoffen lesen. Falls also jemand an eine eher hochdeutsch angehauchte Glauser-CD-Edition mit einer vielfältigen, gar nicht mal so weiblichen Frauenstimme denkt, meldet der sich gern bei mir. 🙂 stauffacher_bern  Leider hatte ich am Abend der Lesung meine Kamera nicht dabei, so dass ich unseren Lesungsort – den Krimikeller der Berner Buchhandlung Stauffacher – nur im leeren Zustand am folgenden Tag fotografieren konnte.

Auch auf die Lesung in der Waldau am Samstagnachmittag hatte ich mich lang vorher gefreut, denn ich wollte unbedingt an einem ‚echten Glauser-Ort‘ lesen. Allerdings war mir da noch nicht klar gewesen, dass ich unter erschwerten Bedingungen würde lesen müssen. Ob in der Bahn oder in Bern, irgendwo auf dem Weg hatte ich mir einen fiesen Magen-Darm-Virus eingefangen … doch mithilfe kollegialer Unterstützung hab ich es dann doch geschafft, zwischen zwei „Spuck-Attacken“ anstandslos zu lesen. Und anscheinend hat man mir nicht mal etwas angesehen … waldau01 … und das, obwohl Striking Distance der eine meiner beiden Texte damit beginnt, dass meine Hauptfigur nach einem missglückten Selbstmordversuch in einer Lache Erbrochenem erwacht — so nah dran wollte ich wirklich nicht sein! 😉

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