Das wäre eine Formel, auf die man die Essener Inszenierung (die wenigstens teilweise aus Krefeld übernommen wurde) von "Shockheaded Peter" bringen kann. Was ja generell zum Genre ‚Junk Opera‘ passt … aber, mal ehrlich, welcher Theaterzuschauer, der Willi Haselbek & Band kennt, hätte das bezweifelt?
Ich geb’s zu, ich war dennoch anfangs skeptisch. Bislang hat mich keine der neuen Inszenierungen auf der Essener Hauptbühne überzeugen können, und auch "Shockheaded Peter" hat bei aller Alptraumpoesie, allem skurrilen Charme und morbider Magie seine Schwächen. So betörend Tobias Wesslers Gesang ist, so unverständlich bleiben leider viele Texte des von Rezo Tschchickwischwili gespielten Theaterdirektors.
Aber auch so gibt es eine Menge zu sehen und zu entdecken, selbst für Kenner des klassisch-gräßlichen Kinderbuchs "Struwwelpeter": eine schräge Bühne, wunderbare Kostüme, tolle Schauspieler, die manchmal fast zu Akrobaten werden, und last but nit least: die Puppen und deren Spieler …
Dazu die Musik. Allein wegen der könnte, sollte, müsste ich noch ein weiteres Mal hingehen (wenn es denn noch Plätze gibt …): Bänkelgesang meets Weil oder ist es eine Form minimalistischen Jazz‘ gepaart mit Klezmer? Wie auch immer, der Abend macht Spaß. Und das ist eine Menge wert, gerade, wenn ein Neuanfang so stotternd und holpernd ausfällt wie dieser in Essen …
Bad Hair, Good Music
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