Theaterfieber: Die Stimme im Dunkel

Das ist für mich Theater. Wenigstens fängt es für mich jedes Mal damit an: Ein Stück ist zuerst nichts als das Gefühl eines dunklen, leeren Raumes, den eine Stimme füllt. Prosa beginnt mit einem Satz, mit Sprache als Bild, als Klang und/oder als Rhythmus. Drehbücher sind zuallererst bewegte Bilder im Kopf. Und Theater wird in meinem Kopf halt als Stimme im Dunkel geboren …



Dieser Stimme hör ich erstmal zu. Ich spür ihr nach, versuch, mich auf der ?inneren Bühne? zu bewegen, der Stimme anzunähern. Mit der Zeit wird die Figur deutlicher, die dort spricht. Manchmal kann ich ein Stück der Bühne, des Settings erkennen oder es wird plötzlich klar, wer der Figur zuhört, zu wem sie spricht.

Ich taste mich immer weiter heran, bis ich soweit bin, das Thema in einer Skizze bzw. einem Exposé zu fassen. Das hat was davon, einen Claim abzustecken oder wenigstens ein Beet im Garten: Hier wird sich eine Geschichte abspielen, in der es um XYZ geht. Das ist der Rahmen, hieran werden sich meine Figuren reiben, das sind die Grenzen, an die sie stoßen werden, und wo ich erstmal sehen muss, scheitern sie daran oder wachsen sie darüber hinaus.

Auch, wenn Die Türen mit dem nie realisierten Filmprojekt Locked Inside anfing, lange bevor ich wusste, dass es ein Stück werden würde, es begann doch auch mit einer Stimme im Dunkel. Silas Stimme im Keller wohl ? aber das auszuführen macht wenig Sinn. Schließlich kennt außer mir, den Leuten vom Theater ?Die Tonne? und Lillih Leinenweber, der Regisseurin, noch niemand das Stück. Wie denn auch, vor der Uraufführung.

Hm … ich glaub, ich muss noch’ne Runde nachdenken, wie man über Theater, das Schreiben fürs Theater und vor allem die Vorbereitungen und das ganze Drumrum einer Uraufführung schreibt …

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