Gestern war nix mit Bloggen, gestern war ich mit dem Krimi-Überfallkommando unterwegs. Zum ersten Mal im Café Livres, und was soll ich sagen? Offenkundig hat Rüttenscheid Nachholbedarf, was die Kunst des szenischen Überfalls angeht: es war ausverkauft 🙂
Okay, das Livres war bereits voll, bevor wir zum Soundcheck kamen – kein Wunder bei den leckeren Torten, der köstlichen Getränkevielfalt und allem anderen Kreativen auf der Karte. Aber ab 18 Uhr galt dann „Zutritt nur noch für Lesungsgäste“ – die in der Stunde bis zum Lesungsbeginn auch erstmal für ihr leibliches Wohl sorgten. Was auch Sinn macht, überfallen werden auf nüchternen Magen ist bestimmt nicht gesund und auch Lachen klingt bestimmt besser, wenn’s nicht gegen’s Magenknurren antreten muss.
Um 19 Uhr ging’s los. Zum Aufwärmen „Dies ist ein Überfall“ von H.P. Karr, in dem sich eine etwas ungewöhnlichere Beziehung zwischen Straßenräuber (gelesen von mir) und Beraubtem (Arnd Federspiel) ergibt. Meine Geschichte „Montagmorgen“ mag vom Titel her dagegen alltäglicher (oder wenigstens allwöchentlich wiederkehrend klingen), aber ganz das Übliche ist diese Begegnung eines Kaufhausdiebes und eines Handtaschenfetischisten auch nicht. „Stein am Bein“ von Arnd Federspiel zeigt, dass das Ge- oder auch Misslingen eine Banküberfalls definitiv eine Frage der Perspektive ist. „Nichts als Worte“ sind das täglich Brot von uns Autoren, aber genau diese können selbt den bestgeplanten kriminellen Raubzug vereiteln.
Mein neuer Lieblingstext für szenische Lesung ist jedoch „Operation TEE“ – eine klassische Krimigeschichte knackig komisch, sprachlich selten sauber und wunderbar wendig erzählt. Da sind die Lacher garantiert – und auf der Bühne selbst der Spaß obendrein.
Schade, wenn Sie’s verpasst haben. Aber, keine Sorge, die nächsten Lesungen des Überfallkommandos sind für den Herbst in Planung. Und falls Sie bis dahin nicht warten mögen, nun, Sie können uns ja auch selbst engagieren. Wir rauben Sie schon nicht völlig aus, jedenfalls nicht ohne Stil und Humor 😉