Verschlungene Wege: Die Mitternachtsbibliothek

Manchmal ist der Weg, den ein Buch zu einem nimmt, genauso verschlungen wie sein Plot. Ganz gleich, ob ich an der Uni Literatur für Nicht-Literaturwissenschaftler unterrichte, mit Jugendlichen kreatives Schreiben übe oder eine Fortbildung für Schreibprofis gebe, stets sprechen wir irgendwann auch über Lieblingsbücher. So auch letzten Sommer in der Gruga, wo mir von Matt Haigs Roman „Die Mitternachtsbibliothek“ vorgeschwärmt wurde.

Das Cover von Matt Haigs "Die Mitternachtsbibliothek" auf einer dunkelblauen Tagesdecke
Das Leben als eine Bibliothek der Möglichkeiten; Matt Haigs „Die Mitternachtsbibliothek“
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Leben, lesen, schreiben

Das ist es, was ich mir gerade wünsche: Eine Zeit lang nichts tun als leben, lesen, schreiben. Dazwischen ein Spaziergang hier und dort, und gern ein Tee mit Freunden. Okay, auf das Uniseminar morgen freue ich mich, aber das hat ja auch mit dem „Dreiklang“ zu tun, wo wir über „Der Tod ist ein langer, trüber Fluss“ sprechen werden.

Wächst wie wild und manchmal blüht er sogar, ist dabei ausgesprochen pflegeleicht: der Binsenkaktus 🙂
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Gestern

Noch blüht die Amaryllis und das ganz prächtig. Wie verlockend ihr weißer Stempel zwischen den gelben Staubblättern leuchtet! Schade, dass sich kein passendes Insekt im Januar in mein Wohnzimmer verirrt …

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Blaue Reiterinnen

Marianne von Werefkin, die russisch-deutsche Malerin des Expressionismus, die auf diesem Bild so elegant dargestellt ist, kannte ich zumindest dem Namen nach. Dass sie, wie Erma Bossi, die Malerin dieses Porträts, zur Münchner Künstlergruppe „Blauer Reiter“ gehörte, war mir nicht bewusst oder wieder entfallen. Wir alle sollten viel mehr Bilder von Künstlerinnen sehen!

Das "Bildnis Marianne von Werfkin" von Erma Bossi als Kalenderblatt des 3. Januar
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Übergangsgedanken

Tag drei nach dem Jahreswechsel. Die Tage werden spürbar länger, das Wetter gerade wieder winterlicher. Noch strahlen Weihnachtsbäume und Lichterketten. Doch hinterm Wochenende lauert der Alltag des neuen Jahres …

Eine rote Amaryllis, deren Blüten schon teils verblüht sind, auf einer Fensterbank
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Ausgelesen: Der Schlüssel zum Haus

Drei Generationen, drei Kontinente erzählt in einem Debütroman, dessen Übersetzung aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis gerade mal auf 189 Seiten kommt, das ist Tatiana Salem Levys Roman „Der Schlüssel zum Haus„. Die Originalausgabe erschien in Brasilien bereits 2007 bei Editora Record, die Übersetzung 2023 im Secession Verlag in Zürich – und erreichte mich Weihnachten 2024.

Das Cover von Tatiana Salem Levys "Der Schlüssel" zum Haus - weiß und gold auf schwarz -, das ein altmoisches Schlüsseloch zeigt, auf einem weißen floralen Muster auf violettem Grund:
Ein schmaler Band, dessen Geschichte über drei Generationen und drei Kontinente reicht: „Der Schlüssel zum Haus“ von Tatiana Salem Levy
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Neuanfänge

Fühlt sich ein neues Jahr nicht ein wenig an wie der erste Morgen nach einem Umzug?

Van Goghs Gemälde "Schlafzimmer in Arles" als Monatsblatt des Januar und unten am Rand ein kleines Schaf
Auch das Kalenderschaf muss sich noch an seine neue Umgebung gewöhnen
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Eine eigene Liga: Stuckys Spacecake

Gestern war es endlich wieder so weit: nach 10 Jahren Essen-Abstinenz kam Erika Stucky zurück ins Grillo-Theater und stahl mit „Stucky – Doran – Tacuma: Spacecake“ die Herzen des Publikums. Ein Coup wie ein Bankraub, so nennt sie es selbst, obwohl es mir eher magisch-wild vorkommt und definitiv nicht zu fassen.

Ein kleiner Vorgeschmack aufs Konzert: Das Poster von „Stucky – Doran – Tacuma: Spacecake“
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Lektürenotiz: „An Inspector Calls and Other Plays“

Es muss ungefähr ein Jahr her sein, dass wir zufällig am späten Abend auf die BBC-Verflilmung von J.B. Priestleys „An Inspector Calls“ aus dem Jahr 2015 stießen und bei ihr hängenblieben. Klassisch-modernes britisches Theater in der Tradition des ‚well-made plays‘, ein Kammerspiel, das zwar 1912 spielt, doch eine packende Geschichte über das, was uns Menschen miteinander verbindet und die Verantwortung, die wir füreinander haben, erzählt. Ich war fasziniert und wollte unbedingt mehr wissen – woraufhin mein Lebensmensch mir „An Inspector Calls and Other Plays“ (Penguin Modern Classics repr. 2000) schenkte.

Das Cover der Penguin Modern Classics Ausgabe von J.B. Priestleys "An Inspector Calls and Other Plays"
Wer bringt sie wieder auf die Bühne? J.B. Priestley „An Inspector Calls and Other Plays“?
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Literaturnotiz: Hell und Laut

Eigentlich bin ich nicht zwingend Fan historischer Romane, doch Sarah Raichs „Hell und Laut“ packte mich gleich mit seinen ersten Sätzen:

„Was sagt das Wasser?“ Sie überlegte einen Moment und durchstieß mit ihrem Finger die glitzernde Oberfläche des Baches. Sie betrachtete ihn, ein kleines Würmchen, unter der zittrigen Haut des Wassers in Splitter zerfallend, die sich im letzten Moment doch aneinander festhielten. […] Das Wasser umschloss ihre Finger, damit änderte sich das Geräusch, wenn, ja … was machte es, das Wasser? War salzen, ein Springen, das eigentlich zum Tanzen gehörte, das richtige Wort? Oder war es eher ein skikken, ein dahinschießendes Springen, in dem auch das Blitzende. Glitzrige zum Ausdruck kam? Oder sollte sie lieber hopfezzen benutzen, was Irmentraud sagte, wenn sie hüpfte und sprang, weil der Vater heimkam?

Sarah Raich, „Hell und laut“, S. Marix Verlag, 2023, S. 5

Einem Kind zuzuhören, wie es, noch gänzlich ohne das zu ahnen, Dichterin und Forscherin wird, wie es so genau auf die Natur wie die Sprache achtet, das ließ mich sofort aufmerken und ich wusste, diesen Roman wollte ich unbedingt lesen.

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