Es gibt Stücke, da hätte ich gerne die Fähigkeit, sie auch durch die Augen anderer Menschen zu sehen. „Sakrileg„, das gestern Abend im Essener Grillo-Theater Premiere hatte, ist so eines und das gleich aus mehreren Gründen. Denn das Stück, dass Regisseurin Saar Magal zusammen mit dem Ensemble entwickelt hat, beschäftigt sich mit der Genesis, die den drei abrahamitischen Religionen zugrundeliegt, was schon mal drei bzw. vier Blickwinkel je nach kultureller bzw. religiöser Herkunft nahelegt, und es tut dies auf eine sehr spezielle Weise, indem es als Physical Theatre Elemente von Sprech- und Tanztheater, Musik und Videokunst und sicher noch anderes mehr zusammenbringt.

Foto: Nils Heck